Naturgärten und Klimawandel

In der Zeit,  in der ich diesen Artikel geschrieben habe, hatte uns eine Hitzewelle mit stetigen Temperaturen über 30 Grad und langanhaltender Trockenheit fest im Griff (Jahr 2018) 

Die Bäume zogen schon ihr herbstliches Kleid an, wie im Sommer 2003. 

Mit solchen Extremwetterlagen werden wir in Zukunft, auf Grund des Klimawandels, öfters zu tun haben. Und das erfordert ein massives Umdenken, auch in der Gartengestaltung. 

Wobei man meiner Ansicht nach nicht umdenken, sondern eher zurück denken sollte. 

Zurück in eine Zeit, wo es noch gar keine reinen Ziergärten gab. Da durfte in den „Gärten“ noch vieles von dem wachsen, was heute entweder nicht mehr existiert oder in den heutigen aufgeräumten Ziergärten nicht erwünscht ist. 

 


Kultivierte und veredelte Stauden und Gehölze zieren einen Großteil der heutigen Gärten.  

Viele dieser Pflanzen benötigen eine intensive Pflege, damit sie uns auch lange erhalten bleiben. Vor allem benötigen viele dieser Sensibelchen in dieser Trockenheitsphase viel, viel  Wasser. Sie sind kaum regenerationsfähig und wenig Stresstolerant.

 

Hier unterscheiden sie sich massiv von Ihren ursprünglichen Vorfahren, den Wildpflanzen. 

Denken Sie nur einmal an den Löwenzahn. Gedeiht in den kleinsten Ritzen, auch dann noch, wenn schon wochenlang kein Tropfen Regen gefallen ist.

 

Oder die Wegwarte an den Weges- und Straßenrändern. Wächst am liebsten auf kargen Schotterflächen und bringt trotzdem viele wunderschöne Blüten zum Vorschein. Eine unglaubliche Lebensfreude, die in diesen Pflanzen steckt. 

Während also die Wasseruhr des Ziergartenbesitzers schon fast heiß läuft, kann der Naturgartenbesitzer sich entspannt zurück lehnen und den Sommer in vollen Zügen genießen. Denn in seinem Naturgarten wird nach den ersten Regentropfen wieder das neue Leben innerhalb kürzester Zeit explodieren und ein neues Gartenbild zaubern. 

 

Immer wieder spannend und erlebnisreich. Deshalb nennen wir diese Gärten auch Naturerlebnisgärten! Sie bieten Mensch und Tier einen abwechslungsreichen Lebensraum und sind dabei noch Ressourcenschonend. 

Also absolut tauglich für den Klimawandel!!

 

Matthias Lang 

Natur & Design